Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM) – was ist das?

Die Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM) arbeitet fachübergreifend für und mit Menschen, die über den Abschluss einer Akutbehandlung hinaus von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung betroffen oder davon bedroht sind. Die zugrunde liegenden Erkrankungen können einer Vielzahl von medizinischen Fachbereichen zugeordnet werden, z.B. Orthopädie, Gynäkologie, Innere Medizin, Neurologie, Onkologie, Psychologie.

PRM ist eine Ergänzung zur haus- und fachärztlichen Versorgung und unterstützt die Betroffenen so weit wie möglich in der selbständigen und unabhängigen Bewerkstelligung der Aktivitäten ihres täglichen Lebens. Es wird Raum für selbstbestimmte, informierte Entscheidungen und eine möglichst freie Lebensgestaltung geschaffen, um gesellschaftliche Teilhabe und die Lebensqualität zu verbessern.
Körperlich-strukturell-funktionelle, psychische und gesellschaftsbezogene Aspekte werden in die Behandlung einbezogen. Es geht also nicht nur um das individuelle gesundheitsbezogene Verhalten, sondern auch auch um gesundheitsrelevante Faktoren wie Wohnen, Mobilität, Kommunikation, Familie und soziales Netz, finanzielle Situation, Bildung und Beruf.

Der Behandlungsablauf umfasst eine sorgfältige ärztliche Anamnese unter Einbeziehung der bereits erhobenen Befunde, auf die regelhaft eine gründliche klinische Untersuchung folgt. Alle bestehenden Beeinträchtigungen und ihre konkreten Auswirkungen auf das persönliche Leben werden erörtert und Therapieziele gemeinsam erarbeitet. Die ärztliche Beratung, die Erstellung  eines individuellen Behandlungsplans und die gemeinsame Evaluierung der Therapiefortschritte sind zentrale Elemente der PRM.

Im Rahmen der Behandlung können Heil- und Hilfsmittel, Medikamente und Rehabilitationsmaßnahmen verordnet, zudem Eigenübungs- und Trainingsprogramme vermittelt werden. Bei medizinisch begründeter Notwendigkeit erfolgt die Beratung zur barrierefreien Anpassung des Wohnraums und/oder des Arbeitsplatzes in Absprache mit Haus-, Fach-, Betriebs- oder Werksärzt*innen. Der Austausch und die enge Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team begünstigen das Behandlungsergebnis.